Die Ausstellung erinnert mit großformatigen Fotos an das Geschehen rund um die Gethsemanekirche während der Friedlichen Revolution im Oktober 1989.
Vor 35 Jahren, am Vorabend des 40. Jahrestages der DDR, wird die Gethsemanekirche zu einem Zentrum des Aufbegehrens gegen das SED-Regime. Mitglieder oppositioneller Gruppen fordern mit einer Mahnwache die Freilassung von Menschen, die bei systemkritischen Protestaktionen u.a. in Leipzig verhaftet worden waren. „Wachet und Betet“ wird der Slogan über dem Portal der Gethsemanekirche. Zu den abendlichen Fürbitt- und Informationsandachten ist die Kirche überfüllt. Am 7. und 8. Oktober gehen Polizei und Staatssicherheit brutal gegen friedlich demonstrierende Bürger im Kiez vor, mehr als tausend Frauen und Männer werden verhaftet. Am Abend des 9. Oktober ist die Anspannung in der Gethsemanekirche besonders groß, bis aus Leipzig die befreiende Nachricht kommt: Zehntausende demonstrieren in Leipzig auf dem Innenstadtring und die Sicherheitskräfte haben sich zurückgezogen. Das letzte Kapitel der SED-Herrschaft hat begonnen.
Heute sind im Kiez viele Menschen neu oder jünger als 40 Jahre. Besonders ihnen gilt die kommunikative wie anregende temporäre Ausstellung am Zaun des Kirchgartens. Die Ausstellung lädt ein zum Verweilen und zum Entdecken des eigenen Kiezes.
Seit sieben Jahren ist der Zaun an der Gethsemanekirche ein Ort der Kommunikation und Solidarität mit politisch Inhaftierten, besonders in der Türkei, Belarus und Kuba und damit ein Statement für Freiheit und Demokratie heute.
Wer darüberhinaus mehr zur Friedlichen Revolution erfahren möchte, findet Informationen in der erweiterten Dauerausstellung in der Kirche.
Die Ausstellung ist ein Projekt der Initiative „Wachet und Betet – Freiheit Jetzt!“ der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord.
Eröffnung der Ausstellung am 1. Oktober, 17 Uhr vor der Gethsemanekirche
Stargarder Straße 77/ Ecke Greifenhagener Straße, 10437 Berlin, bei Regen in der Kirche