Donnerstag, 10. 10. 2024 um 19 Uhr, Gethsemanekirche
35 Jahre Mauerfall und die Rolle der Kirchen damals und heute
Haben die Kirchen die Mauer zum Einsturz gebracht? Sicher nicht allein, aber sie waren zu DDR-Zeiten Orte des offenen Austausches, von Debatten, Diskussionen und auch Kontroversen. Sie öffneten ihre Türen für Andersdenkende, nicht nur Umwelt-aktivisten und Friedensbewegte. Kirchenräume waren Schutzräume – zum Beispiel die Berliner Gethsemanekirche oder auch die Nikolaikirche in Leipzig. Von hier gingen Demonstrationen aus, die am Ende das Regime stürzten.
Viele, die damals in den Kirchenräumen Unterschlupf fanden, hatten mit Glauben und Religion eigentlich nichts am Hut. Damals reagierten die Kirchen auch auf Defizite im Land. Wie ist das heute? Welche Rolle spielen sie in einer sich ausdifferenzierenden Gesellschaft? Sind sie noch Orte der freien Rede, an denen offen diskutiert werden kann, wo Kontroversen ausgehalten werden? Wem bieten sie Schutzräume? Und werden sie überhaupt noch gebraucht, wenn sich immer mehr Menschen abwenden und austreten? Oder liegt die Zukunft allein im sozialen Bereich?
Podiumsgäste:
- Christina-Maria Bammel, Pröpstin
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz - Ellen Ueberschär, Vorständin Stephanus Stiftung
- Detlef Pollack, Religionssoziologe
- Jugendliche aus der Gemeinde
Moderation: Ulrike Bieritz, rbb
Die Diskussionsrunde wird aufgezeichnet und im rbb24Inforadio am 20. 10. 2024