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TROST – Geborgen im Leid – Ausstellung im Garten Gethsemane

Dialoge über Trost und Verlust – Ein generationsnübergreifendes und partizipatorisches
Environment im Garten der Gethsemane Kirche, Prenzlauer Berg Nord, Berlin

Zeitraum: 1. Juli bis 13. Juli 2025
Ort: Garten der Gethsemanekirche, Stargarder Str. 77, 10437 Berlin

Ella Ziegler – Künstlerin, Ko-Kuratorin der Ausstellung TROST – Auf den Spuren eines
menschlichen Bedürfnisses, Museum für Sepulkralkultur, Kassel

Im Jahr 2025 wird der Kirchgarten der Gethsemane Kirche in Berlin zu einem offenen Raum
für die Bürger:innen der Stadt, der zur aktiven Auseinandersetzung mit den Themen Verlust
und Trost einlädt. In diesem partizipatorischen Environment wird die Öffentlichkeit ermutigt,
über ihre persönlichen Erfahrungen mit Schmerz, Verlusten, Heilung und Trost aktiv zu reflektieren.
Das Projekt legt dabei besonderen Wert auf die individuelle Reflexion sowie auf die
Verbundenheit innerhalb einer Gemeinschaft, die sich gemeinsam auf die Suche nach Trost
begibt.
TROST – Geborgen im Leid besteht aus drei interaktiven Elementen: Auf einer öffentlichen
Tafel können Bürger:innen ihre persönlichen Trostrituale niederschreiben. Eine weitere Tafel
bietet Zugang zu einem Podcast, der Interviews mit Fachleuten über tröstenden Beistand
bei Verlusterlebnissen zugänglich macht. Auf einer dritten Tafel erstellen die Bürger:innen
gemeinsam eine Trost-Musik-Playlist. Dieses multimediale und partizipatorische Environment
schafft einen Raum für Austausch und gemeinsame Reflexion über die Rituale, die Musik und
die Erfahrungen, die es möglich machen Trost zu finden und zu geben.
Hast du Rituale, die dich trösten?
Im Kirchgarten wird eine große Holztafel aufgestellt. Eine einladende Illustration (siehe Abb.) und die Frage: Hast du Rituale, die dich trösten? laden zur Reflextion über persönliche Trostrituale ein. Die Tafel ist ein Ort der persönlichen Reflexion und des öffentlichen Austauschs, an dem Besucherinnen ihre eigenen Trostrituale mit Kreide festhalten können. Ob Gebete, besondere Handlungen, Naturbeobachtungen, Gemeinschaft, ein gemeinsames Essen – alles Praktiken, die dabei helfen, mit den schmerzlichen Gefühlen des Verlusts und der Trauer umzugehen, finden hier Raum. Es wird darauf hingewiesen, dass die Rituale anonym geteilt werden können, um allen Teilnehmenden zu ermöglichen, sich ohne Angst vor Bewertung oder Stigmatisierung zu beteiligen. Über die Zeit wird die Tafel durch die persönlichen Notizen und Reflexionen zu einem lebendigen Zeugnis der Gemeinschaft. Unterschiedlichste Stimmen schaffen einen kollektiven Raum des Dialogs und des Trostes, der das gegenseitige Teilen von Trosterfahrungen und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Verlust und Heilung ermöglicht.

TROST – Interview Podcast – Wie können wir Trost spenden? Auf der weiteren Holztafel im Kirchgarten befindet sich ein QR-Code, der den Zugang zu zehn Trost- Interviews ermöglicht und unsere Interviewpartner:innen vorstellt. In den Interviews kommen Fachleute und Ehrenamtliche aus der Sterbebegleitung, eine Sternenkindfotografin, ein Bestatter, eine Hebamme sowie religions- und kultursensible Seelsorgerinnen aus dem Islam, Christentum und Judentum zu Wort. Sie teilen ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Verlust – sei es durch den Tod eines geliebten Menschen, das Ende einer Beziehung oder den Verlust von Sicherheit und Hoffnung. Diese Interviews laden die Zuhörerinnen ein, ihre eigenen Erfahrungen zu reflektieren und sich durch die Stimmen
der Anderen begleitet zu fühlen. Die Interviews wurde im Rahmen der Ausstellung TROST
– Auf den Spuren eines menschlichen Bedürfnisses im Museum für Sepulkralkultur von Ella
Ziegler und Dr. Dirk Poerschmann konzipiert und produziert.

TROST – Playlist
Eine dritte Holztafel lädt die Besucher:innen ein, mit Kreide die Frage: Welche Musik spendet
dir Trost? zu beantworten. Die niedergeschreibenen Songtitel, Lieder oder Musikstücke
werden einer Playliste hinzugefügt, die ebenfalls über einen QR Code, der auch auf der
Tafel abgebildet ist, zugänglich gemacht wird.
In dem multimedialen Environment treten die Bürger:innen miteinander in den Dialog.
Menschen, die den Podcast hören, werden inspiriert, ihre eigenen Rituale auf der Tafel zu
teilen, und umgekehrt können diejenigen, die vor der Tafel stehen, ein tieferes Verständnis
für die Vielfalt von Trostritualen entwickeln. Der Gethsemane Kirchgarten wird zu einem lebendigen
Ort des Austauschs, wo persönliche Geschichten des Trostes geteilt und reflektiert
werden. So entsteht ein Raum, in dem die Gemeinschaft aktiv zusammenfindet, um
Trost zu spenden und zu empfangen.
Das Environment Trost – Geborgen im Leid ist ein dynamischer, partizipatorischer und
offener Prozess, der sich mit der Laufzeit des Projekts entwickelt und die Menschen zum
Nachdenken und Mitmachen anregt. Er ist ein Ort der Heilung und des gemeinsamen Austauschs
über Trostrituale, der den Kirchgarten zu einem Ort der Transformation und Gemeinschaft
verwandelt.
Illustrationen: Jiaqi Hou

Flyer zur Ausstellung