Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist sehr groß. Viele sind gern bereit, Menschen zu helfen, die nicht das große Los gezogen haben, in einem wohlhabenden Land, wie Deutschland, zu leben. Jetzt besteht die Möglichkeit, einen jungen Menschen in Syrien ganz persönlich zu unterstützen. Bischof Hanna Haikal (Antiochenisch-orthodoxe Metropolie, Sitz in Berlin, Auguststraße) hatte die Idee, hier in Berlin gezielt nach Paten für christliche Studenten in Syrien und im Libanon zu suchen. Das Prinzip ist einfach. Man meldet sich bei Bischof Hanna und er vermittelt den direkten Kontakt zu einem jungen Menschen in diesen Ländern.
Nach einem Telefonat mit Bischof Haikal meldete sich bei mir Maram, eine 18 jährige syrische Studentin. Sie wurde von ihrer Kirchgemeinde für die Unterstützung vorgeschlagen. Sie ist Vollwaise und lebt mit drei Geschwistern in Homs. Inzwischen sind viele Whatsapp-Nachrichten zwischen uns hin- und her gegangen. Maram schickte mir die Urkunde, in der bestätigt wird, dass sie nun jeden Monat 50 Euro bekommt, um ihr Studium fortzusetzen. Sie ist sehr dankbar und wünscht sich, uns eines Tages etwas zurückgeben zu können.
Die wirtschaftliche Lage in Syrien ist katastrophal. Die Armut wächst von Tag zu Tag. Für junge Menschen gibt es kaum eine Perspektive. Damit Christen im Land bleiben und ihre Zukunft nicht im Ausland suchen, brauchen sie Unterstützung. Es besteht die Gefahr, dass es in Syrien bald keine Christen mehr gibt. Damit würde die große kulturelle Vielfalt dieser Region und das reiche christliche Erbe dort verloren gehen.
Die finanzielle Unterstützung (50 Euro monatlich für einen syrischen Studierenden, 100 Euro für einen Studierenden im Libanon) geht an die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Berlin, die dafür eine Spendenbescheinigung ausstellt. Man erreicht Bischof Haikal telefonisch oder per Whatsapp unter: 0163 300 42 40. Schon mehr als 100 Studierende werden inzwischen auf diese Weise von Berlin aus unterstützt. Vielleicht werden es bald 1000 sein.
Katharina Jany