Klimawandel und Umweltschutz – das sind Themen, die unsere Kinder, unsere Jugendlichen und
uns alle beschäftigen. In diesem Frühjahr befassen sich die älteren Chöre unserer Singschule mit diesem Thema sowohl künstlerisch als auch musikalisch, denn »wie nötig Nachhaltigkeit im Umgang mit
der Natur ist, wissen wir schon längst, die Fakten liegen auf dem Tisch … Aber damit sich diese Einsicht
auch in unseren Herzen verfängt, dazu braucht es die Kraft der Poesie und der Musik.« (Zitat aus der Ideenbeschreibung des Komponisten)
Mit Hilfe einer Förderung durch den Chorverband Berlin kann dieses von langer Hand geplante Musik-
Kunst-Umweltschutz-Projekt nun in diesem Jahr umgesetzt werden und trägt den Namen: »Der Raum,
der uns bleibt«. Es beinhaltet einerseits die Einstudierung und Uraufführung einer Messe zur Bewahrung der Schöpfung, die der junge Komponist Daniel Stickan eigens für unsere Singschule komponierte.
Andererseits umfasst das Projekt auch die künstlerische Auseinandersetzung unserer Sänger:innen
mit diesem Thema in drei eigenen Kunstprojekten.
Über die Messe »Der Raum, der uns bleibt«, eine Messe zur Bewahrung der Schöpfung
In der neu komponierten Messe werden die traditionellen Messtexte klassisch, kreativ und neu verwendet. Kombiniert werden die alten Messtexte mit moderner Lyrik. Es sind diese Gedichte, in denen sich nun der Bezug zum Thema Bewahrung der Schöpfung findet. Der Fokus wird dabei sachte gelenkt und nie plakativ umgesetzt. Filigran und dezent zieht sich die leitende Idee durch das Werk und nimmt dabei nicht nur eine Perspektive ein. Die Schönheit der Erde wird ebenso besungen wie die Beschleunigungslogik der Moderne. Es findet sich eine Neuinterpretation des Credos, also ein Glaubensbekenntnis der heutigen Gesellschaft darin, ebenso wie die Erinnerung an den Zauber des Innehaltens. Und der Auftrag an uns: »Selig der Mensch, der das Öl des Glaubens im Herzen bewahrt! Lasst glühen den freudigen Docht eurer Augen und den Strahl der Hoffnung durchleuchten
das aschige Grau!«
Die Messe »Der Raum, der uns bleibt« wurde für unsere drei größeren Singschulchöre geschrieben. Für die Kinderkantorei (5. und 6 Klasse), die mit ihrer hellen Klangfarbe innerhalb der Sätze oft das Thema
zum ersten Mal vorstellt und daher eine bedeutende Rolle innerhalb des Werkes einnimmt. Außerdem für unsere Jugendkantorei (7. bis 9. Klasse), die klanglich zwischen den beiden anderen Chören vermittelt und die eine sehr anspruchsvolle, bis zu vierstimmige Partie zu meistern hat.
Und zuletzt für unseren Jugendkonzertchor (ab 10. Klasse), der in diesem Werk bis zu fünfstimmig singt
Chöre – drei Kunstprojekte – eine Messe und dabei z.B. herrliche »Ehre-Chöre« zu singen hat, die an Schuberts »Heilig-Chor« erinnern. Schön, dass wir gerade so viele tiefe Jungsstimmen haben, denn dem Bariton kommt im ganzen Werk eine tragende Rolle zu, vor allem im letzten Satz … Mehr sei nicht
verraten!
Über das Kunstprojekt
Begleitend zu den Proben der Messe arbeiten die Chöre zusammen mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Halina Kratochwil an drei verschiedenen Kunstprojekten:
Die Jugendlichen des Jugendkonzertchores schaffen jede/r ein dreidimensionales Objekt, das ihr Bild vom RAUM, DER IHNEN BLEIBT zeigt. All diese Objekte werden zu einer Installation zusammengesetzt.
Die Jugendlichen der Jugendkantorei setzen sich einerseits mit dem klimatisch desaströsen Jetzt- Zustand und andererseits mit noch intakter zu bewahrender Natur auseinander. Sie arbeiten mit Collagen, die dann zu dreidimensionalen Bildern zusammengesetzt werden.
Die Kinder der Kinderkantorei werden der Natur eine Stimme geben.
Was sagt der Raum, der uns bleibt, eigentlich zu unserem Umgang mit ihm? In Zeichnungen, die mit Schrift kombiniert werden, zeigen sie uns, was Pflanzen und Tiere, Seen, Wolken oder ein Grashalm zu sagen haben. Die Ergebnisse aller drei Chöre werden in der Winterkirche ausgestellt. Die Ausstellungseröffnung findet im Anschluss an die Uraufführung statt.
Konzert: »Der Raum, der uns bleibt« – eine Messe zur Bewahrung der Schöpfung
Von Daniel Stickan
Samstag, 13. 5. 2023, 18 Uhr, Gethsemanekirche
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Einlass: ab 17:40 Uhr
Vernissage der Ausstellung »Der Raum, der uns bleibt«: Im Anschluss an das Konzert, ab ca. 19 Uhr in der Winterkirche der Gethsemanekirche.
Mit Kunstobjekten der beteiligten Singschulkinder und – Jugendlichen.
Kunstausstellung:
Darüber hinaus kann die Kunstausstellung noch bis zum Sonntag, 21. 5. 2023 während der Offenen Kirche bzw. nach den Gottesdiensten besucht werden.