Gottesdienste
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Offene Kirche Gethsemane (aktuelle Zeiten und Änderungen >>)
Die Gethsemanekirche im Jahr 1989: https://www.orte-der-einheit.de/gethsemanekirche/
Gottesdienste
Sonntags um 11 Uhr mit Kindergottesdienst (kein Kindergottesdienst in den Schulferien).
Im Anschluss an die Gottesdienste herzliche Einladung zum gemeinsamen Kaffeetrinken.
„Wachet und Betet – Freiheit Jetzt!“
Täglich um 18.00 Uhr Andacht für die zu Unrecht Inhaftierten in der Türkei und weltweit. Montags 18.00 Uhr Andacht mit Pfarrer*innen und musikalischer Begleitung
Kontakt & Standort
Adresse der Gethsemanekirche:
Stargarder Str. 77 | 10437 Berlin
Postanschrift:
Gemeindebüro EKPN
Gethsemanestr. 9 | 10437 Berlin
T 030 445 77 45
F 030 43 73 43 78
gemeindebuero@ekpn.de
Sie erreichen uns mit der U2, der S8, 41, 42, 85 und der Tram M1, 12 (Schönhauser Allee)
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Die Geschichte
Den Namen Gethsemanekirche bestimmte Kaiser Wilhelm II. Er steht für den Garten Gethsemane am Ölberg in Jerusalem. Nach dem Abendmahl ging Christus, der sein nahes Ende voraussah, zum Garten Gethsemane, um zu beten. Ihn begleiteten nur Petrus, Johannes und Jakobus d. Ä. Während Christus im Gebet mit seiner Todesnot rang, übermannte die ihn begleitenden Jünger immer wieder der Schlaf.
Jesu Wort »Wachet und betet« (Matth. 26, 41) bekam 1989 in den Fürbittandachten und Mahnwachen eine neue Aktualität. Es war Bestandteil des Kirchensiegels der Gethsemanekirchengemeinde, erlebte im Golfkrieg neue Aktualität und ist uns heute, angesichts der immer noch wütenden Kriege auf unserer Erde, wichtig.
Baugeschichte
Die in den Jahren 1891–1893 erbaute Gethsemanekirche gilt als das reifste Werk des Kirchenbaumeisters August Friedrich Wilhelm Orth (1828–1901). Die Gestalt einer neugotischen Backstein-Hallenkirche überrascht im Innern durch einen lichten Zentralraum. Zu diesem Raumeindruck tragen die unterwölbten Emporen und die freistehenden schlanken Bündelpfeiler bei, die ein weitgespanntes Kreuzrippengewölbe tragen.
Nur durch Stahlarmierungen – entlehnt der Industriearchitektur des ausgehenden 19. Jh. – konnten diese Weite überspannt werden. Die Kanzel der als protestantische Predigtkirche errichteten Gethsemanekirche war ursprünglich in der Vierung aufgestellt. Sie wurde jedoch bald aus der Achse herausgenommen, die den Altar verdeckte, und zur Seite gerückt (erwähnt in der Jubiläumsschrift zum 10-jährigen Bestehen der Kirche).
1927 wurde die Kirche zum ersten Mal renoviert. Im Zuge dessen wurde die einstige Sauer-Orgel durch eine neue Orgel der Firma Schuke ersetzt. Die Kirche blieb von schweren Kriegsschäden verschont, zerstört wurden aber weitgehend die Buntglasfenster. 1961 wurde der Innenraum neu gestaltet, der Altar aus der Apsis vorgezogen, die beiden Querschiffe vom Hauptschiff getrennt, wodurch separate Räume entstanden.
Die Ausmalung der Kirche erfolgte seitdem in weißer Farbe, von der sich die glasierten Terrakottaverkleidungen der Pfeiler und Emporen wirkungsvoll abheben. Seit 1965 schmücken sechs neue Stahl-Messing-Leuchter und ein Kreuz aus Stahlplatten, angefertigt von dem Berliner Kunstschmidt Fritz Kühn den schlichten Altartisch. Ein Osterleuchter, geschaffen von seinem Sohn Achim Kühn, ergänzt diese Ausstattung seit 2004.
Kunstwerke
Von den bunten Glasfenstern ist nach dem Krieg wenig übriggeblieben. Man hat die Reste in die drei mittleren Fensteröffnungen der Apsis gesetzt: »die Segnung der Kinder« (links) ,»der Apostel Paulus« (rechts) und die Zusammensetzung einer Johannes- und einer Christus- (?) Darstellung (Mitte). 1973 wurde die elektro-pneumatische Orgel der Firma Schuke durch ein modernes Werk mit 25 Registern der Dresdner Firma Jehmlich ersetzt.
Das erste Altarkreuz soll aus dem Holz einer römischen Rheinbrücke geschnitzt sein.
Es wurde von dem Pfarrer der Zionsgemeinde, Dr. Wachsmann, für die neu erbaute Gethsemanekirche gestiftet und hängt heute in der Winterkirche. Die ursprüngliche Kanzel wurde während der Umbauten Anfang der 60iger Jahre durch eine moderne ersetzt und mittig platziert. Damit wurde wieder die Sicht auf den Altarraum beeinträchtigt und sie war bei kirchenmusikalischen Aufführungen, Familiengottesdiensten oder Feiern im Wege. 1979 wurde sie abgetragen und durch ein transportables Holzpult ersetzt.
Holzplastik
„Christus in Gethsemane kniend“
Im Altarraum steht die Holzplastik „Christus in Gethsemane kniend“. Sie wurde in den zwanziger Jahren von dem Bildhauer Wilhelm Groß (1883 – 1974) als Mahnmal für die Opfer des 1. Weltkrieges geschaffen. Sie zeigt Christus bis zum Äußersten angespannt. Christus kniet und bittet nach der biblischen Überlieferung Gott, dass der Kelch des Leidens an ihm vorübergehen möge. Er fleht um Leben. Andere Kriegerdenkmale dieser Zeit zeigen einen heroischen Christus, dahinfließende Jungfrauen, einen Stahlhelm o.ä. Diese Christusdarstellung ohne Pathos zeigt einen Christus, der um Leben fleht – um das Leben verführter und erschossener Jugendlicher und junger Männer, die im Krieg geblieben sind.
So existiert eine Karte von Käthe Kollwitz, die diese Arbeit der Gemeinde ans Herz legt. 1934 wurde die Christusfigur als »entartete Kunst« aus dem Kirchenraum entfernt, glücklicherweise aber nicht zerstört und konnte nach dem Kriege wieder aufgestellt werden. Nur der ursprüngliche Sockel ist verloren gegangen. Die Gethsemane-Gemeinde hat sich mit dieser Figur nur allmählich anfreunden können.
In der Kirche sind immer wieder Kunstwerke auch als längerfristige Leihgaben zu sehen. Zur Zeit sind es vier Gemälde aus dem Bilderzyklus von Gisela Breitling vom Turm der Matthäus-Kirche, Kulturforum an der Philharmonie. Die Stillleben beziehen sich auf im Text des Matthäus-Evangeliums häufig genannte Gegenstände, die auch Bestandteil der christlichen Symbolik sind:
- Fische und Schädel Kap.7, Verse 9–11
- Brot und Wein . Kap.4, Vers 4 & Kap.9, Verse 16/17
- Die Lilie . Kap.6, Verse 28–30
- Weintrauben . Kap.7, Vers 16
Relief »Widerstand«
Seit dem 3. Oktober 1990 ist von der Stargarder Straße aus das im Garten der Gethsemanekirche aufgestellt Relief »Widerstand« des Berliner Bildhauers Karl Biedermann zu betrachten. Es zeigt einen Gestürzten, der sich mit den Armen und dem angespannten Oberkörper versucht wieder aufzurichten. Noch zur Zeit der DDR erhielt der Künstler den Auftrag, ein Kunstwerk
zu Ehren der »Kämpfer gegen die Hitlerbarbarei« für die Brüstung der Brücke der Schönhauser Allee über die S-Bahn zu entwerfen. Der Entwurf und auch die weiteren Entwürfe wurden als »nicht kämpferisch genug« abgelehnt. Heute soll das an eine Ziegelmauer montierte Relief an die Tage im Oktober 1989 erinnern.
Herbst 1989 –
Wachet und betet
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