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Eine-Erde-Altar

40 Jahre Gemeindepartnerschaft zwischen der Eliasgemeinde und der Gemeinde der Gereformeerde Kerk Rotterdam-Delfshaven. So haben wir gefeiert, 40 Jahre sind eine lange Zeit. 40 Jahre sind ein
halbes Leben. So lange besteht die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. 1982 nahm die
Gemeinde Rotterdam-Delfshaven Verbindung zur Elias-Gemeinde in Berlin Prenzlauer Berg auf. Der
Grundstein für unsere bis heute andauernde Partnerschaft war gelegt. Wir haben über die großen
Fragen der Menschheit diskutiert, z.B. Krieg und Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung,
Toleranz, kleiner werdende Gemeinden und Leben im multikulturellen Umfeld. Und wir haben gemeinsam die kleinen Freuden des Lebens genossen, haben uns gegenseitig unsere Städte gezeigt und gemeinsam getafelt.
Den 30. Jahrestag des Mauerfalls konnten wir 2019 unbeschwert miteinander feiern. Wir sind gemeinsam um die Häuser gezogen: Gethsemane- und Zionskirche, Bornholmer Brücke, Brandenburger
Tor und die ehemalige Stasizentrale in der Ruschestraße.
Wir sind uns in den vielen Jahren nahe gekommen und gewannen die Überzeugung: Diese 40 Jahre müssen besonders gewürdigt werden. Wir wollten nicht nur miteinander anstoßen.
Es sollte natürlich etwas für die Ewigkeit sein, das haben wir uns vorgenommen. Zur EXPO 2000
wurde in Schneverdingen /Lüneburger Heide eine
Eine-Welt-Kirche errichtet, mit dem Eine-Erde-Altar. In diesem Altar stehen Erdproben aus aller Welt; 7000 werden es sein, wenn alle Proben eingestellt sind. Es klingt sehr nüchtern, aber wenn man
vor dem Altar steht, ist es sehr beeindruckend. Unsere Idee war: Je eine Erdprobe aus Delfshaven und eine aus Berlin sollen den Weg in den Altar finden.
Wir haben eine gemeinsame Begründung geschrieben, weshalb unsere Erdproben würdig sind, in den Altar aufgenommen zu werden und jede Gemeinde hat im Sommer 2022 eine Erdprobe entnommen.
Unsere wurde im Elias-Kindergarten von zwei Kindern ins Probenglas geschaufelt. Beide Erden sind gemeinsam von Berlin aus nach Schneverdingen gesendet worden.
Nur einmal im Jahr wird entschieden, welche Proben aufgenommen werden. 2022 war noch keine
Auswahl getroffen. Wir hörten bis Ende des Jahres nichts – und ließen schon ein wenig die Ohren
hängen.
Aber im Februar 2023 haben wir die Nachricht bekommen, dass unsere Erden in den Altar eingestellt werden. Wir wurden zu einer Andacht am 24. 2. 2023, 19:00 Uhr in die Eine-Welt-Kirche
eingeladen, bei der einige der Erdspender, auch wir (beide Gemeinden) erzählt haben, was sie mit dieser Erdspende verbinden.
Es hat uns alle, die wir da waren, sehr berührt. Die Würdigung unserer 40-jährigen Beziehung ist gelungen.
Wen es interessiert: Man kann im Internet einsehen, welche Erden wo im Altar stehen.
https://eine-erde-altar.org/Buchsuche
Dort findet man in Spalte 3 Reihe 16 Platz 26 das Erdbuch von Elias und unter Spalte 4 Reihe 7 Platz 7 das Rotterdamer. Über »Herkunft« kommt man zu einer Weltkarte, auf der eingetragen ist, von welchem
Winkel der Erde Proben im Altar stehen. Zusammen mit »uns« wurde zum Beispiel eine Erde aus 4000 m Tiefe aufgenommen, die bei einer Polarstern-Expedition erbohrt wurde.


Christiane Höring (Gesprächskreis 2 Elias)