Am Donnerstag, dem 9. November, laden wir zu einer besonderen Andacht um 18 Uhr in die Gethsemanekirche ein.
Das Erinnern an die Gräueltaten des 9. November 1938 ist uns zugleich Mahnung. Im Prenzlauer Berg wurde die Synagoge in der Rykestraße in Brand gesteckt, wurden jüdische Bürgerinnen und Bürger beschimpft, verhaftet und gequält. Jüdische Geschäfte wurden zerstört und geplündert.
ln der Schönhauser Allee gab es vor 1938 mehr als 60 jüdische Geschäfte und Einrichtungen.
Auf den ausgestellten Schildern erinnern wir an sie und ihre Inhaber.
Sie fehlen.
Seit einigen Jahren gibt es wieder jüdisches Leben in Deutschland, aber es häufen sich antisemitische Beschimpfungen, Übergriffe und Anschläge.
Unser Gedenken steht dafür, dass wir Nachbarn nie wieder ausgrenzen wollen.
Wir stehen an ihrer Seite.
Unser Erinnern an die Pogrome 1938 ist in diesem Jahr verbunden mit dem Gedenken an die Terrorangriffe auf Israel am 7. Oktober 2023.
Der deutsche Nationalsozialismus versprach Erlösung durch Ausschluss und Vernichtung von Jüdinnen und Juden. Der 9. November erinnert uns daran, welch gewalttätige Folgen dieses Verlangen nach Erlösung hatte und bis heute hat. Wir gedenken der Opfer der Pogrome und der Opfer der aktuellen Terrorangriffe gegen Israel. Wir bitten um Orientierung und Stärkung, um dem Antisemitismus unter uns zu widerstehen.*
Wir beten auch für Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza.
Wir beten für Frieden – weltweit.
* Quelle: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste