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Wir sind Gemeinde – Pfarrerin Almut Bellmann blickt auf acht Jahre EKPN zurück

Pfarrerin Almut Bellmann wurde im März zur neuen Superintendentin des Kirchenkreises Berlin Nord-Ost gewählt und wird unsere Gemeinde im Sommer verlassen. Im Interview mit Marianne Graffam blickt sie auf acht Jahre EKPN zurück.

Liebe Almut, Du wurdest im März zur neuen Superintendentin für den Kirchenkreis Berlin Nord-Ost gewählt, herzlichen Glückwunsch! Du warst acht Jahre in der EKPN Pfarrerin, hast seit März 2016 viel mitgestaltet und auf den Weg gebracht. So hast du u. A. das Erzählcafé begleitet, viele 11-Uhr-Gottesdienste in Gethsemane, Frauengottesdienste und die Minigottesdienste in Paul Gerhardt und Elias gefeiert, das KiGo-Team geleitet und Kindertrauer begleitet, im Öffentlichkeitsausschuss
mitgewirkt und dich ums Kirchenasyl gekümmert. Welche Aufgaben lagen dir hier besonders am Herzen und was sind die Sachen, auf die du mit besonderem Stolz zurück blickst?


Besonders freue ich mich für die Gemeinde, dass wir den großen, auch mühevollen Schritt geschafft haben im Jahr 2022 ein neues Gottesdienstkonzept zu beschließen und umzusetzen. Jeden Sonntag ein gemeinsamer Gottesdienst in Gethsemane – dieser Gottesdienst hat eine starke positive Ausstrahlung, zieht an und bringt Menschen zusammen. Das hat die Gemeinde aus meiner Sicht sehr gestärkt und weitergebracht.

Gab es Highlights oder bestimmte Momente, an die du dich besonders gern erinnerst?

Es sind so viele besondere Momente gewesen! Der Gottesdienst zum Schuljahresanfang mit den bunten Engeln auf der Himmelsleiter und dem berührenden Segenskreis der Jugendkantorei um die
Schulanfangskinder.
Die Frauengottesdienste mit intensivem Austausch in der Vorbereitung und mutigen Umsetzungen durch Frauen verschiedener Generationen, besonders „In den Tagen Jaels“ 2021 über Macht und Ohnmacht in Gewaltstrukturen und „Maria aus Magdala“ über die verzerrenden Bilder von ihr in der
Kunstgeschichte, über Widerständigkeit und Selbstbestimmung. Die gemeinsamen Gebete mit vielen in Gethsemane, als 2017 Peter Steudtner in der Türkei in Haft war und wir nicht wussten, was aus ihm wird – und dann die Erleichterung, als er freigelassen und wieder zurück war. Die Familiengottesdienste in Paul-Gerhardt mit spaßigen, kreativen Vorbereitungsrunden. Die Krippenspiele und die Proben dazu in Segen und letztes Jahr in Gethsemane – Kinder und Jugendliche, die sich trauen zu spielen, ihre Stimme hören zu lassen und die sich mit eigenen Ideen einbringen. Die Kitagottesdienste, in denen wir für Kinder und Eltern, Freunde und Fremde – und manchmal auch für Eidechsen, Schmetterlinge und Dinos gebetet haben. Die Ehrenamtlichenfeste in Elias mit einem tollen, starken und sehr lustigen
Hauptamtlichen-Team auf der Bühne. Auch Trauerfeiern gibt es, an die ich mich besonders erinnere – mit intensiver Verbundenheit und Halt finden im gemeinsamen Gestalten. Oder die spontane Taufe vor einem Jahr beim Tauffest in der Apsis, wo ein Gemeindemitglied gleich eine Taufkerze herbeiholte und jemand anders dem Täufling „Nada te turbe“ als Taufspruch vorsang. Und zwischen diesen und anderen „Highlights“ gab es viele „normale“ Gottesdienste, Sitzungen, Kreise, Spaziergänge, Besuche – viele
kleine, leuchtende Begegnungen – vieles, das noch lange in mir nachwirken wird!


In uns auch! Danke für deine liebevolle Arbeit, dein unermüdliches Engagement, die Seelsorge, Predigten und persönlichen Gespräche sowie so vieles mehr, das man nicht in Worte fassen kann. Der Öffentlichkeitsausschuss wünscht Pfarrerin Bellmann Gottes Segen für ihre zukünftigen Aufgaben und der ganzen Familie ein gutes Eingewöhnen in der neuen Umgebung.


Der Verabschiedungsgottesdienst für Pfarrerin Almut Bellmann findet am 14.07.2024 um 15h in der Gethsemanekirche statt.
Die dritte EKPN-Pfarrstelle wird zum ersten September 2024 ausgeschrieben und die Nachfolge wird über Gemeindewahl entschieden.